Back

Making of Manifest

Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen

Was können wir aus der Vergangenheit für die Zukunft – und die Bewältigung aktueller Krisen – lernen? Und welche Rolle könnte dabei das „Manifest der kommunistischen Partei“, dessen Veröffentlichung sich in diesem Jahr zum 175. Mal jährt, spielen? Mit diesen Fragen befasste sich der Leistungskurs Philosophie in den Räumlichkeiten und unter der Leitung der Akademie für Geisteswissenschaften. In der Frühjahrsstaffel des Schülerlabors Geisteswissenschaften befassten sich die Schüler*innen mit der Entstehungsgeschichte des berühmten Textes, die an der Akademie aktuell im Rahmen der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) erschlossen wird.
Die Debatte der ganz unterschiedliche Interessen und Strategien vertretenden Mitglieder des kommunistischen Bundes, die der Entstehung des Manifests voranging, wurde von den Schüler*innen auf Grundlage einer intensiven Auseinandersetzung mit Texten der Gruppierungen nachgestellt. Das Schülerlabor öffnete, geleitet von Frau Dr. Pauly und den Herausgebern der Neuausgabe, Herr Dr. Hubmann und Herr Dr. Pagel, die historischen Dokumente der unvoreingenommenen Sichtung, Prüfung und Diskussion durch die Schüler*innen. In der Abschlussdiskussion ging es auch um das innovative, zukunftsweisende Potential des Manifestes. Im Unterricht des Leistungskurses werden die hier erarbeiteten Forderungen der Kommunisten mit anderen philosophischen Positionen zu Fragen sozialer und globaler Gerechtigkeit verglichen und diskutiert.
Die Schülerlabore der Akademie der Geisteswissenschaften haben das Ziel, Schüler*innen schon in der Oberstufe Einblicke in geisteswissenschaftliche Studiengängen und Berufe zu ermöglichen und mit den Arbeitsabläufen aktueller geisteswissenschaftlicher Forschung vertraut zu machen, um die Entscheidung für oder gegen ein solches Studium später mit größerer Sicherheit treffen zu können. Die Schüler*innen des Leistungskurses Philosophie erlebten die selbstständige und kritische Quellenarbeit und die Debatte als herausfordernd und interessant, aber waren nach vier Stunden intensiver geisteswissenschaftlicher Diskussionen auch sehr erschöpft.

(Tra)