Back

±±

Zensur als Aufklärung?

Schüler*innen zu Gast in der BBAW

Am 11.3. waren einige Schüler*innen aus den Philosophiekursen des Robert-Koch-Gymnasiums zu Gast in der Berlin-Brandenburgischen-Akademie. Sie nahmen an einer Podiumsdisussion teil, die sich mit der Frage beschäftigte, wie Aufklärung und Zensur sich zueinander verhalten: Ist Zensur immer schlecht? Oder kann Zensur die Essenz eines Textes schützen, zum Beispiel durch das Entfernen rassistischer oder sexistischer Passagen? Wo liegt die Grenze zwischen Zensur und anderen Texteingriffen? Haben wir aktuell zu viel, zu wenig oder die falsche Form von Zensur? Und welche Arten von Zensur unterscheiden wir?

Mit Nausikaä El-Mecky (Universitat Pompeu Fabra, Barcelona / Rebellious Teaching), Pierre-Héli Monot (Ludwig-Maximilians-Universität München), Birgit Nemec (Charité – Universitätsmedizin Berlin) und Elena Trauboth (Fachleiterin Philosophie am RKG) diskutierten die Schüler*innen Elif Badem (LK Philosophie, Q4), Felix Frei (GK Philosophie, Q2), Zehra Soylu und Maha Altoukhi (beide im WPF Philosophie, Jg. 10), ob Zensur immer nur Mittel der Unterdrückung ist oder ob sie  auch im Sinne der Aufklärung eingesetzt werden kann. Dabei beeindruckten die vier Schüler*innen auf dem Podium mit eigenständigen, originellen und differenzierten Gedanken zu der breiten Thematik.

In verschiedenen Unterrichtsprojekten am Robert-Koch-Gymnasium hatten sich die Schüler*innen zuvor mit den Ideen der Aufklärung und verschiedenen Perspektiven auf die Zensur von Texten auseinandergesetzt, z.B. anhand von rassistischen Aussagen aus Texten der Aufklärung oder anhand aktueller Beispiele von (informeller) Zensur in den sozialen Medien.

Dis Diskussion wurde durch mehrere künstlerische Interventionen unterbrochen und bekam dadurch einen sehr lebendigen, kurzweiligen Charakter. Unter anderem wurden hier Beiträge aus den Kuphi-Seminarkursen am RKG („Unsere Gesellschaft in Bild und Gedanke“) gezeigt, in denen Schüler*innen sich auf kreative Weise mit dem Problem der Zensur auseinadergesetzt hatten. In vielen Beiträgen wurde deutlich, dass die Schüler*innen der Zensur in der digitalen Welt zwiespältig gegenübersetehen. Sie sehen die große Bedeutung der Presse-, Kunst- und Meinungsfreiheit, aber wünschen sich auch einen effektiven Schutz vor Hassbotschaften, Fake News und Gewaltdarstellungen, vor allem für Kinder und Jugendliche.

Die Veranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften  wurde in Kooperation mit Rebellious Teaching  im Rahmen des Jahresthemas 2023|24 „Projekt: Aufklärung!“ organisiert. Wir freuen uns sehr, dass wir bei dieser besonderen Diskussion mit unseren Schüler*innen dabei sein durften.

Tra